Der Sozialphobiker, Folge 2: Der Baumarkt

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https://youtube.com/watch?v=v07iKMYaFTQ

In seinem privaten Video-Blog erläutert Dr. jur. Thorsten U. Pranft am Beispiel eines Tapetenwechsels die diskursive Aneignung einer phallozentrischen Lebenswelt, hier: des Baumarkts. Fernab einer Lingua blablativa (Luhmann) münden seine Ausführungen in einer folgerichtigen Zusammenfassung der sozialen Implikationen beim Eindringen in fremde Domänen.
Zur Person: Dr. jur. Thorsten U. Pranft ist seit über 20 Jahren stellvertretender Leiter des Referats für Sozialphobien am Institut für Klassenhygiene. Er ist Autor nicht weniger, zum Teil beachteter Veröffentlichungen.

Sittenstrolch im Stadtpark

Bei diesem Mann fand man unglaubliche 304 (Schneemann-)Köpfe in der Kühltruhe. Der Kommentar des Verhaltensgestörten nach der Befragung durch die Beamten der Soko „Kalter Zapfen“: „Mich persönlich lässt das völlig kalt!“

Anonyme Beckenpinkler

Grenzwert erklärt die Welt, Folge 2:
Ein Herz für Randgruppen – die anonymen Beckenpinkler

Es ist ein Bedürfnis, das uns allen geläufig ist, und doch fällt es so schwer darüber zu sprechen: der Harndrang im öffentlichen Schwimmbad. Nicht länger hinnehmen wollen die soziale Tabuisierung der Situation und die damit einhergehende Diskriminierung der Praktizierenden diverse Verbände der anonymen Beckenpinkler.

In Deutschland, einem der führenden Länder auf dem Gebiet der Harndrangsenttabuisierung, haben sich seit Kriegsende und der Lockerung des Stigmas bezüglich einzuleitender Gase verschiedene Tochtergruppen der amerikanischen PISS (pee incontinence secretion society) gebildet. Eine der ersten ist darunter die URIN (Union renitent inkontinenter Nieren), welche es sich zum Ziele gesetzt hat, den natürlichen Druck im Schwimmbad sowie den sozialen Druck durch die Schwimmbadbesucher abzumildern- es ist ja schließlich ein Geben und Nehmen.

Mussten anonyme Beckenpinkler sich vor der Gründung der URIN noch verschämt zum Gemeinschaftsurinieren bei Anwesenheit von Erstklässler-Schwimmkursen treffen, um ihre Neigung zu verbergen, so taten sie dieses alsbald offen und entkrampft auch vom 10-Meter-Becken.

Aufgrund der negativen Resonanz des Durchschnittsbürgers ergab sich daraufhin die gesellschaftliche Ächtung der URIN, worauf sich die wesentlich radikalere Splitterfraktion UREA (Union reichlich und ergiebig Absondernder) gründete. Unlängst nach Gründung der UREA überwarfen sich die weiblichen Mitglieder dieses Bundes aufgrund der unzureichenden Beachtung ihrer eigenen Belange, so dass wenige Jahre nach Absonderung der UREA von der URIN die TENA (Trupp engagierter nässender Amazonen) neu gegründet wurde. Mit Parolen wie „Nieder mit der Blasenschwäche-Einlage!“ setzt sich die TENA unter der Schirmherrschaft namhafter Persönlichkeiten wie der Frauenrechtlerin, Hausfrau und Performancekünstlerin Ebbe von Wehren-Larosch, bekannt durch ihre Zyklen „Tryptipipichon“ und „Demonstrationsflüssigkeit in fünf Konsistenzen“, für die Belange der tröpfelnden Dame ein.

Im Übrigen stehen die URIN und die TENA ebenso wie die UREA und die PISS dem Verein der anonymen Akronymiker MFG (Meute freibeuterischer Germanisten) ideologisch nahe.

Doch es gibt auch Schattenseiten. In letzter Zeit ist die URIN in Verruf geraten. Es wird vermutet, dass die URIN die unerklärte Nachfolgerin der BRUNS (Bund rechts urinierender Nationalsozialisten) sei, einer dem grünen Flügel der NS nahestehenden Vereinigung, die 1945 verboten wurde und nun im Untergrund uriniert.